Die St. Petri-Kirche zu Wandersleben
In einem Verzeichnis des Klosters Fulda, das Schenkungen der
Jahre
780 bis 817 nennt, wird Wandersleben erstmals urkundlich als
"Wantesleiben" bzw. "Wantesleibo" erwähnt.
Die 1143 erstmals
urkundlich im Zusammenhang mit einem kirchlichen Verwaltungssitz
(Erzpriestersitz) genannte Kirche ist im Ursprung vom romanischen
Baustil geprägt.
Bei Untersuchungen am Kirchenschiff wurden vermauerte romanische
Fenster und eine ebenfalls aus dieser frühen Bauphase
stammende
Türöffnung entdeckt.
Umbauten im Laufe der Jahrhunderte haben das ursprüngliche
Bild der
Kirche verändert, so daß der Betrachter auch
Stilelemente der Gotik und
vor allem der Barockzeit entdecken kann.
Der Kirchturm stammt aus dem 14./15. Jhd. und hatte ehemals
eine
typisch gotische Spitze. Er brannte 1655 aus und bekam 1671 im oberen
Bereich sein heutiges Aussehen.
Im Inneren der Kirche dominieren der spätgotische
Flügelaltar aus dem
15. Jhd., die barocke Orgel von 1724 und eine lebensgroße
spätgotische
Darstellung des gekreuzigten, leidenden Christus.
Außerdem sind in der Kirche einige
künstlerisch wertvolle Epitaphe
aufgestellt, da die Kirche bis ins 18. Jhd. hinein als Grablege
verschiedener in Wandersleben ansässiger Adelsgeschlechter
genutzt
wurde.
Unter anderem fanden auch 2 Vertreterinnen der Familie des Grafen von
Gleichen hier ihre letzte Ruhestätte.
Es
handelt sich dabei um die 1556 verstorbene Gräfin Elisabeth
von
Gleichen, geb. Fr. von Plesse, Gemahlin des Grafen Georg von Gleichen
und um deren Tochter, Gräfin Elisabeth von Isenburg (+ 1616).
Eine im 19. Jhd. in der Kirche wiederentdeckte Wappentafel zeigt die
Wappen der ehemals im Ort ansässigen Adelsfamilien.