Christian Friedrich Hunold - MENANTES

Die St. Petri-Kirche zu Wandersleben

Kirche

In einem Verzeichnis des Klosters Fulda, das Schenkungen der Jahre 780 bis 817 nennt, wird Wandersleben erstmals urkundlich als "Wantesleiben" bzw. "Wantesleibo" erwähnt.
Die 1143 erstmals urkundlich im Zusammenhang mit einem kirchlichen Verwaltungssitz (Erzpriestersitz) genannte Kirche ist im Ursprung vom romanischen Baustil geprägt.
Bei Untersuchungen am Kirchenschiff wurden vermauerte romanische Fenster und eine ebenfalls aus dieser frühen Bauphase stammende Türöffnung entdeckt.
Umbauten im Laufe der Jahrhunderte haben das ursprüngliche Bild der Kirche verändert, so daß der Betrachter auch Stilelemente der Gotik und vor allem der Barockzeit entdecken kann.

Der Kirchturm stammt aus dem 14./15. Jhd. und hatte ehemals eine typisch gotische Spitze. Er brannte 1655 aus und bekam 1671 im oberen Bereich sein heutiges Aussehen. Im Inneren der Kirche dominieren der spätgotische Flügelaltar aus dem 15. Jhd., die barocke Orgel von 1724 und eine lebensgroße spätgotische Darstellung des gekreuzigten, leidenden Christus.

Außerdem sind in der Kirche einige künstlerisch wertvolle Epitaphe aufgestellt, da die Kirche bis ins 18. Jhd. hinein als Grablege verschiedener in Wandersleben ansässiger Adelsgeschlechter genutzt wurde.
Unter anderem fanden auch 2 Vertreterinnen der Familie des Grafen von Gleichen hier ihre letzte Ruhestätte.
Es handelt sich dabei um die 1556 verstorbene Gräfin Elisabeth von Gleichen, geb. Fr. von Plesse, Gemahlin des Grafen Georg von Gleichen und um deren Tochter, Gräfin Elisabeth von Isenburg (+ 1616).
Eine im 19. Jhd. in der Kirche wiederentdeckte Wappentafel zeigt die Wappen der ehemals im Ort ansässigen Adelsfamilien.